Die ältesten Teile der heutigen Pfarrkirche Sankt Johannis stammen aus dem Jahr 1270. In den nachfolgenden Jahrhunderten ist die Kirche laufend erweitert worden, bis schwedische Soldaten die Kirche während des Dreißigjährigen Krieges am 6. Mai 1636 vollständig niedergebrannt haben.

Die zeitgeschichtlichen Umstände, die dazu geführt haben, hat der Geistliche Rat Bernhard Köster in der 1925 erschienen und 1994 neu aufgelegten Heimatnovelle „Schwedenchronik“ beschrieben. Diese ist im Glandorfer Rathaus erhältlich.

Die zeitgeschichtlichen Umstände, die dazu geführt haben, hat der Geistliche Rat Bernhard Köster in der 1925 erschienen und 1994 neu aufgelegten Heimatnovelle „Schwedenchronik“ beschrieben. Diese ist im Glandorfer Rathaus erhältlich.

Image: Manfred Wesler

In den Jahren 1817 bis 1820 ist die Kirche nach Süden erweitert und zu einer klassizistischen Hallenkirche umgebaut worden. Im Jahr 1937 ist der Turm auf weithin sichtbare 54 Meter erhöht worden.

Besonders sehenswert sind die Kunstwerke, die sich im Innern der Kirche befinden. Das hölzerne Vortragskreuz stammt aus dem 13. Jahrhundert, und der Sandstein-Seitenaltar mit dem Kreuzigungsrelief wurde im 17. Jahrhundert gefertigt.

Bei den durchgeführten Renovierungen der Pfarrkirche wurde in enger Absprache mit der Denkmalbehörde der historische Charakter der Kirche bewahrt und behutsam den modernen Erfordernissen angepasst.

Zeitlicher Ablauf

Ende des 13. JahrhundertsBau einer einschiffigen, spätromanischen Anlage
um 1500Spätgotischer Neubau, Erweiterung zur zweischiffigen Halle
1565Die Kirche stürzt zusammen und wird wiederaufgebaut
1636Die Kirche brennt ab, anschließend Neubau unter Wiederverwendung des alten Materials
1646Westturm wird nach Brand stabilisiert
1665Das Dach stürzt nach einem schweren Sturm ein. Das gemauerte Gewölbe wird nicht wieder eingebaut, statt dessen baut man ein Flachdach mit sichtbaren Eichenbalken und Holzplanken
1803Ein Sandstein-Seitenaltar wird von der Benediktinerabtei Iburg erworben (sogen. Gröninger Altar)
1817 – 1820Umbau und Erweiterung der Kirche zur klassizistischen Saalkirche. Die Südwand wurde versetzt und entsprechend der vorhandenen Außenwand (spätgotische Fenster) gestaltet. Die Nordwand sollte ursprünglich erhalten bleiben, musste aber wegen Instabilität neu aufgemauert werden. Dies erfolgte weitestgehend mit den vorhandenen Materialien in der vorhandenen formalen Ausbildung. Einbau einer Muldendecke ohne Stützen. Einbau einer doppelstöckigen Empore an der Westseite (ca. 900 Plätze). Neuer Hochaltar von Tischler Neckes aus Osnabrück
1865Die Kreuzweg Gemälde werden erworben (Künstler unbekannt)
1882Neuer Taufstein aus Sandstein (Bildhauer Seling)
1888Neue Taufkapelle an der Südwestseite (Architekt Peters). Kuppelausmalung von Clausing, Osnabrück
1900Neuer Kirchenhaupteingang (wiederhergestellt bei der Außensanierung 1991/92
1903Erwerb des kleinen Triumph – Kreuzes aus dem 14. Jahrhundert von der Familie Fentker im Austausch mit der alten Kreuzigungsgruppe aus dem Hochaltar
1921 – 1923Neue Seitenportale, Zweiteilung der Orgel und Einbau eines ovalen Fensters in der Westwand zwischen den Orgelhälften, Ausmalung der Kirche: Deckengemälde von Augustin Pacher, expressionistische Deckenfresken von Peter Hecker, neues Fenster Südseite (Seesturm)
1937Der Kirchturm wird um 7 – 8 m erhöht und der Turmhelm erneuert
1949Neue Glocken
1950 – 1952Einbau einer Warmluftheizung
1991 – 1992Außensanierung der Kirche und des Kirchturms. Erweiterung und Umbau der Sakristei. Sanierung und Isolierung der Fenster (ohne Fenster der Taufkapelle)
1995 – 1996Innensanierung der Kirche, Sanierung der Fenster in der Taufkapelle, Sicherung der Statik an Westwand und Turm. Gesamtkosten ab 1991: 5,1 Mill. DM

KIRCHENFÜHRER ST. JOHANNIS