Waldfriedhof in Glandorf eingesegnet
Zur Einsegnung des Waldfriedhofs in Glandorf waren viele Mitglieder der St.-Johannis-Gemeinde in die Friedhofskapelle gekommen. Foto: Susanne Pohlmann

Waldfriedhof in Glandorf eingesegnet

ALTERNATIVE BESTATTUNGSFORM

sp Glandorf. Zur Einsegnung des neuen Waldfriedhofs in Glandorf waren viele Gemeindemitglieder der St.-Johannis-Gemeinde in die Friedhofskapelle gekommen, um das Projekt seiner Bestimmung zu übergeben.

Über 200 Bäume wurde auf dem Gelände gleich neben dem Friedhof am Liener Landweg gepflanzt, um dort eine Alternative zur klassischen Bestattung anbieten zu können. Alternative Bestattungsformen will man in Glandorf nicht allein den privaten Bestattungsunternehmen überlassen. Tatsächlich gibt es aber immer mehr Menschen, die nicht wie üblich in einer Grabstelle auf dem Friedhof ihre letzte Ruhe finden möchten.

Die Gründe sind ganz unterschiedlich, aber oftmals kann sich die Familie, die in alle Winde verstreut lebt, nicht um das Grab kümmern. Oder auch Alleinstehende ohne Nachkommen sind auf der Suche nach einer Alternative.

Die bietet die Gemeinde ab sofort mit dem Waldfriedhof an. Hier werden die Urnen zu Füßen der Bäume vergraben und ein dezenter Stein, mit Namen und Daten versehen, erinnert an den Verstorbenen. Die naturnahe Bestattung braucht keine aufwendige Grabpflege, ist aber trotzdem nicht unpersönlich und namenlos.

Gepflanzt wurden von der Firma Boymann in erster Linie einheimische Bäume wie Eichen und Buchen. Für Pastor Ulrich Müller sind die Bäume ein Symbol des ewigen Lebens: „Auch wenn sie vergehen, wachsen aus den Samen wieder neue Bäume, sie sorgen für neues Leben und bewahren das Leben.“ Sie sind somit auch ein Symbol für Hoffnung, und genau das soll ein Friedhof sein, so der Glandorfer Pastor, nicht nur ein Ort der Trauer, sondern auch ein Ort der Hoffnung.

Zehn Jahre hatte die Gemeinde diesen Waldfriedhof geplant, und viele ehrenamtliche Helfer haben es möglich gemacht, dass das neu angelegte Gelände allen Wünschen und Anforderungen gerecht wird. Mit einem Gottesdienst in der Friedhofskapelle und einer kurzen Prozession auf den Waldfriedhof beschloss der Pastor die Feierlichkeiten mit einem Segen.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung vom 25.06.2016
Text und Foto: Susanne Pohlmann